südnordfunk #123 | Vertreibung und Widerstand gegen Öl
südnordfunk im August 2024
Wann: 6. August 16 Uhr & 16. August 11 Uhr
Wo: Livestream rdl.de | On Air 102,3 MHz
südnordfunk #123
Sendung hier nachhören
In Uganda beeinträchtigt der Klimawandel die Landwirtschaft – und damit die Ernährung eines großen Teils der Bevölkerung. Auch die Energieversorgung weist große Lücken auf. Die Regierung enteignet Menschen auf dem Land für den Bau fossiler Infrastruktur zur Förderung von Rohöl, das exportiert werden soll. Auf diese Weise will Uganda Energiesicherheit gewährleisten.
Davon halten Klimaaktivist*innen in Uganda wenig. Vor allem wegen der Vertreibung zahlreicher Personen entlang des Baus der Pipeline setzen sich zahlreiche NGOs in Uganda dafür ein, Landrechte zu verteidigen um die Existenzgrundlage der Betroffenen zu sichern, die ihr Land an das fossile Großprojet verloren haben.
Diesen Monat geht es noch einmal um das umstrittene Ölprojekt, um verwehrte Teilhabe von Frauen und Dorfgemeinschaften an Entscheidungen. Dank unseres Partners Witness Radio Uganda präsentiert der südnordfunk ein weiteres Mal Stimmen von Betroffenen und Expert*innen aus Uganda.
Die Magazinbeiträge
»Mein Land war mein wertvollstes Gut«
Frauen als Landnutzerinnen ohne Landbesitztitel wehren sich gegen den Bau einer Ölpipeline
Die Enteignung von Land für ein fossiles Großprojekt hat in Uganda zu Vertreibung und Perspektivlosigkeit geführt. Frauen und junge Menschen sind in besonderem Maße betroffen. Doch sie setzten sich zur Wehr und kämpfen für ihre Rechte. Nicht zufällig erheben ugandische Klimaaktivist*innen weltweit ihre Stimme und weisen auf Genderaspekte des EACOP-Projekts hin. Mit der East African Crude Oil Pipeline will Uganda gemeinsam mit dem französischen Konzern Total Energies und weiteren Akteuren wie China und Tansania Erdöl fördern und auf den Weltmarkt exportieren. Ein Feature von südnordfunk und Witness Radio Uganda.
»Niemand hat uns gefragt«
Löcher vor dem Haus und Bedauern im Herzen
Tausende von Menschen sind in Uganda von dem Projekt der Ostafrikanischen Rohölpipeline (EACOP) betroffen, das sich von Ölfördertürmen über eine Raffinerie und eine Pipeline bis hin zur Küste in Tansania erstreckt. Für die ugandische Regierung ein vielversprechendes Projekt für die Entwicklung des Landes. Diejenigen, die das Projekt kritisieren, bezeichnet die Regierung häufig als Agent*innen des Imperialismus. Doch welche Auswirkungen hat die Pipeline tatsächlich für die Menschen, auf deren Land sie gebaut werden soll? Um das herauszufinden, sprechen wir mit Anwohner*innen in Kyotera und Lwengo, zwei der zehn von der EACOP betroffenen Bezirken in Uganda. Sie erzählen, wie sich das Projekt auf ihr Leben ausgewirkt hat. Produziert in der Medienpartnerschaft von Witness Radio Uganda und südnordfunk.