südnordfunk #122 | Harte Fronten im Gerangel um Öl
südnordfunk im Juli 2024
Wann: 2. Juli 16 Uhr & 5. Juli 2024 11 Uhr
Wo: Livestream rdl.de | On Air 102,3 MHz
südnordfunk #122
Sendung jetzt nachhören
Heute geht es – mal wieder – um Erdöl und sein Konfliktpotenzial. Proteste in zehn Ländern brachten in den letzten Tagen das fossile Großprojekt »East African Crude Oil Pipeline« (EACOP) in die internationalen Medien. Repressionen gegen Aktivist*innen nehmen zu. Der südnordfunk interviewt in seiner Ausgabe #122 unter anderem den Anwalt Kato Tumusliime, der den Fall eines verschleppten Umweltexperten aus Uganda vertritt.
Zudem geht es um die Risiken, die der Bau dieser Erdölpipeline für die Anwohner*innen und Kommunen und die biologische Vielfalt mit sich bringt - dort, wo nun die Infrastrukturen für das fossile Ölprojekt erbaut und mit teils militärischer Praxis verteidigt werden. Dank unseres Partners Witness Radio Uganda präsentiert der südnordfunk Stimmen von Betroffenen und Expert*innen aus Uganda.

Die Magazinbeiträge
»Diese Risiken können nicht kontrolliert werden«
Das Öl bedroht die biologische Vielfalt und bringt existenzielle Not
Das Ostafrikanische Projekt EACOP zur Förderung von Rohöl mit Ölfeldern und Bohrtürmen in Uganda und dem Bau einer Pipeline bis an den Indischen Ozean in Tansania hat Hunderttausenden Schaden zugefügt. Es drohen weitere irreparable Schäden für die biologische Vielfalt und die Umwelt. Die ugandische Regierung und ihre Projektpartner, darunter der Energiekonzern Total Energies, wollen diese Folgen mit Ausgleichsprojekten begrenzen. Doch Umweltaktivist*innen argumentieren, dass diese Pläne unwirksam sind. Sie meinen, dass die Regierung und ihre Partner*innen dem Profit Vorrang vor den Risiken für Mensch und Umwelt einräumen. Zu Wort melden sich Jealousy Mugisha, Leiter der Community Voice and Planning Organization, Diana Nabiruma von AFIEGO und Rajab Bwengye, Mitarbeiter des Verbandes von Umweltexpert*innen (NAPE).
EACOP NEWS # 5
Schlagzeilen und Hintergründe rund um die ostafrikanische Rohölpipeline im Juli 2024
Entdeckung des ugandischen Chefs der Regulierungsbehörde für Öl und Gas +++ Festnahmen in Uganda nach weltweiter Aktion +++ Interview mit dem Anwalt Kato Tumusliime +++ Ausschluss Ugandas aus einem Wirtschaftsabkommen – der internationale Druck wächst +++ Klage gegen die East African Crude Oil Pipeline
»Das Projekt ist nicht mehr attraktiv«
China soll das Finanzloch der EACOP schließen
Die ostafrikanische Rohölpipeline (EACOP) steht vor einem Finanzloch. Zahlreiche westliche Banken und Versicherer sind bereits abgesprungen – währenddessen ist der Bau in vollem Gange. Die Anteilseigner scheinen zuversichtlich, das Projekt ausfinanzieren zu können. Dafür kommen vor allem chinesische Banken ins Spiel. Doch auch diese lassen auf sich warten. Über die Gründe für die Verzögerung und die Frage, wie China gestoppt werden kann, sprach der südnordfunk mit Zaki Mamdoo von der Kampagne #StopEACOP und Ryan Brightwell von BankTrack.