PDF-Kämpfer überqueren mit zwei Autos einen Fluss in Myanmar.
Flussüberquerung im Geleit von PDF-Kämpfern in Myanmar im März 2024 | Foto: Helene Buchholz

Arbeits­kämpfe für die Demokratie

Am Widerstand in Myanmar beteiligen sich auch Gewerkschaften

Die versuchte gewaltsame Zerschlagung der Demokratiebewegung durch die Militärdiktatur in Myanmar bleibt nicht ungestört. Nach heftiger Repression wird diese immer militanter, gleichzeitig finden auch wieder Arbeitskämpfe statt: Für bessere Arbeitsbedingungen und für Demokratie. Diese erfahren internationale Solidarität.

von Helene Buchholz und Marcus Wild

20.06.2024
Veröffentlicht im iz3w-Heft 403

Eine nimmt am 1. Februar 2021 ein Video vor einer zwanzigspurigen Prachtstraße in Myanmars Hauptstadt Naypyidaw auf. Hinter ihr rollt unerwartet eine Kolonne mit Militärfahrzeugen entlang. Zufällig hatte sie ikonische Bilder vom Putsch des Militärs gedreht, die später um die Welt gingen. Seitdem hat sich ein erbitterter Bürgerkrieg in dem Land ausgebreitet. Seit Oktober 2023 und der »Operation 1027« von verbündeten Oppositionsgruppen übernimmt der bewaffnete Widerstand immer wieder Posten der Militärjunta und kann strategisch wichtige Städte unter seine Kontrolle bringen. Dabei besteht die Widerstandsbewegung aus zahlreichen unterschiedlichen Akteur*innen und wird offiziell von keinem Staat unterstützt. Einen ähnlich aufgestellten Widerstand, vergleichbar in Größe, Durchhaltevermögen und in Erfolg, hat es in Myanmar zuvor noch nicht gegeben. Das südostasiatische Land, bis heute eines der ärmsten der Welt, wurde bis auf eine kurze demokratische Phase seit der Befreiung vom britischen Kolonialreich 1948 von einer Militärdiktatur regiert. Das Militär, »Tatmadaw« genannt, erhält Waffen aus Russland, zudem Rückendeckung aus China und teilweise Unterstützung aus dem Iran.

Zwischen 2011 und 2021 hatte es in Myanmar eine aufstrebende Demokratie­bewegung gegeben, ab 2015 regierte die umstrittene Nobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi. In der Zeit hatte sich laut Weltbank die Armut im Land reduziert, doch seit dem jüngsten Putsch vor drei Jahren geht der Tren

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