
Zug der Zerstörung
Die Deutsche Bahn und ein umstrittenes Projekt in Brasilien
Eine Eisenbahnlinie und ein Tiefseehafen, ermöglicht durch internationale Kooperation. Was vielversprechend klingt, könnte schwerwiegende Folgen haben. Das geplante Bauprojekt des brasilianischen Konzerns Grão Pará Maranhão (GPM) bedroht den Lebensraum von über 50 vulnerablen Communities im Bundesstaat Maranhão. Auch die Deutsche Bahn AG ist beteiligt. Doch es regt sich Widerstand.
Der Bundesstaat Maranhão liegt an der Nordküste Brasiliens und beherbergt sowohl Teile des Amazonasgebiets als auch des Cerrados. In der Region breiten sich Agrarindustrie und Bergbau aus. Im angrenzenden Pará befindet sich die weltweit größte Eisenerzmine, deren Rohstoffe über die Carajás-Eisenbahn durch Maranhão in die Hafenstadt São Luis zum Export transportiert werden. Das brasilianische Unternehmen GPM plant ein weiteres Infrastrukturprojekt für den Export: Den Bau der Maranhão-Eisenbahn und eines Tiefseehafens. Die 520 Kilometer lange Strecke soll von Açailândia im Landesinnern in die Küstenstadt Alcântara bei São Luis verlaufen. Mit ihr und dem Tiefseehafen könnten mehr Erze, Soja, Weizen und Wasserstoff in die Europäische Union, die USA und China exportiert werden. Insgesamt soll die Produktion hochgehen: GPM plant bis 2030 200 Millionen Tonnen Eisen pro Jahr über den neuen Hafen zu exportieren. Mit einer solchen Produktionssteigerung geht eine enorme Ausweitung der industriellen Landwirtschaft und des Bergbaus in der Region einher.
Eisenstaub gelangt durch die offenen Waggons in Luft und Wasser
Im Januar 2023 unterzeichneten GPM und die Deutsche Bahn (DB) ein Memorandum of Understanding, welches die Beteiligung der DB Engineering & Consulting vorsieht. Ebenso wie beim Bau der Bahnstrecke »Tren Maya« in Mexiko soll das Unternehmen als sogenannter Sha