
Gelobte Arktis
Der Wettstreit um Grönland hat schon lange begonnen
Die Insel Grönland im Arktischen Ozean ist Gegenstand geopolitischer Auseinandersetzungen. US-Präsident Donald Trump spricht von einer, wenn nötig gewaltsamen, Übernahme Grönlands. Was macht die Insel strategisch wichtig und was bedeuten Trumps Pläne für die EU?
Vor sechs Jahren – mitten in seiner ersten Amtszeit als US-Präsident – hatte Donald Trump die Idee, Grönland von Dänemark zu kaufen. Jetzt zu Beginn seiner zweiten Amtszeit geht es nicht mehr ums Kaufen, sondern es wird mit militärischen Mitteln gedroht, sollte Dänemark nicht bereit sein, Grönland an die USA abzutreten. Waren es vor sechs Jahren wohl die reichen unerschlossenen Rohstoffvorkommen Grönlands, die US-Begehrlichkeiten weckten, so kommen jetzt geostrategische Überlegungen dazu.
Die letzte Erweiterung des US-amerikanischen Territoriums (um die westpazifische Insel Guam) liegt fast 80 Jahre zurück. Ob sich das bald ändert? Zu Beginn seiner Amtszeit äußerte US-Präsident Donald Trump bereits Expansionspläne bezüglich der Übernahme des Panama-Kanals, Kanadas und Grönlands. Bei Grönland kommt noch ein anderes mögliches Motiv dazu: Die mit der Erderwärmung verbundene bessere Zugänglichkeit noch vereister Flächen, macht den arktischen Raum auf eine neue Art attraktiv für imperiale Interessen.
Es gibt eine lange US-Tradition an Versuchen, Grönland zu übernehmen
Grönland ist mit einer Fläche von über zwei Millionen Quadratkilometern die größte Insel der Welt und mehr als sechsmal so groß wie Deutschland. Der nördlichste Punkt ist nur 700 Kilometer entfernt vom Nordpol, während der südlichste Punkt etwa auf demselben Breitengrad wie Oslo liegt. Über 80 Prozent der Insel sind mit Eis bedeckt. Es erreicht eine Dicke von mehr als 3.000 Metern und enthält acht Pr