
Schließt du mir, schließ ich dir
Iran schließt ein deutsches Sprachinstitut in Teheran
Die Schließung des Deutschen Sprachinstituts in Teheran passt zu den wachsenden Spannungen, denen das iranische Regime ausgesetzt ist: einerseits zwischen sich und der progressiven Bevölkerung, anderseits zwischen sich und den westlichen Staaten.
Am 20. August verbreiteten sich in den sozialen Netzwerken Bilder von der Schließung des Deutschen Sprachinstituts in Teheran (DSIT). Zu sehen ist, wie Polizisten mit verdeckten Gesichtern in das Institut gehen und wie ein Ordnungshüter das Schild des Sprachinstituts herunterzieht. Die deutschen Mercedes-Wagen der Polizei stehen vor dem Gebäude, als das Institut verplombt wird. Es sind Bilder, die zuerst die offiziellen iranischen Medien veröffentlicht haben.
Die Bilder erinnern irgendwie an die Schließung des Islamischen Zentrums Hamburg. Im Juli ließ das deutsche Innenministerium dieses dem iranischen Regime nahestehende Zentrum schließen. Politische Beobachter*innen bezeichneten nun die Schließung des unabhängigen, von der deutschen Botschaft gegründeten DSIT in Teheran als »Retourkutsche«.
Einige Studierende des DSIT berichteten auf X, dass die iranischen Polizisten während einer Prüfung hereinplatzten. Eine Lehrerin dachte zunächst, es handle sich um eine Geiselnahme. Die Student*innen waren empört und kommentierten in den sozialen Medien, dass die islamische Regierung Vergeltung am eigenen Volk übt: Israel tötet den Hamas-Chef Haniyya in Teheran und die islamistische Regierung schließt dafür das Institut – Blutrache, die wenig koste. Und mit Bezug auf Hamburg kommentieren Studierende: Deutschland schließe das Islamische Zentrum – ein Spionagezentrum. Und hier in Iran schließe man ein Sprachinstitut mit iranischen Teilnehmer*innen und Lehrer*innen. Ihr tut Deutschland nichts, ihr schadet nur den