
Déogratias und der Völkermord
Fotoreihe
Die Graphic Novel »Déogratias – A tale of Rwanda« des belgischen Künstlers Jean-Philippe Stassen erzählt von zwei jungen Verliebten während des ruandischen Genozids. Die Fotoreihe zeigt exklusive Ausschnitte aus dem Buch.
Die Graphic Novel »Déogratias – A tale of Rwanda« des belgischen Künstlers Jean-Philippe Stassen bebildert unser Print-Dossier »Die dunkelste Stunde - Genozide« in der Printausgabe. Darin wird die Geschichte des jungen Hutu Déogratias erzählt, der sich in seine Mitschülerin, die Tutsi Bénigne, verliebt. Doch das Leben der beiden wird überschattet durch den Beginn des einhunderttägigen ruandischen Völkermords.
Dieser dauerte vom 7. April bis Mitte Juli 1994 an. Dabei ermordete das rassistische Hutu-Regime drei Viertel der Tutsi Minderheit, sowie gemäßigte Hutu und Twa. Als der Völkermord beginnt, werden Déogratias und Bénigne aufgrund ihrer ethnisierten Zuordnung* getrennt und geraten in die Maschinerie der Massaker. Während Bénigne versucht, vor den aufgehetzten Mordbanden zu fliehen, wird Déogratias als Mittäter in die Gewalttaten gezogen. Ganz Ruanda versinkt in Gewalt und Mord. Stassens Arbeit verbildlicht, wie die Feindschaft zwischen Hutu und Tutsi erzeugt wird, welche Rolle dabei die Kolonialherren, die internationale Gemeinschaft, die katholische Kirche und Frankreich spielten und wie Hass und Spaltung verursacht wird.
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»Wer ist hier ein Hutu?« »Wer ist hier Tutsi?« | Foto: Deogratias © Dupuis, 2000, by Stassen -
Zwei Mädchen melden sich. Der Lehrer unterstellt den Tutsi, die Hutu ausgenutzt und versklavt zu haben. Die Diskriminierung der Tutsi ist Alltag. | Foto: Deogratias © Dupuis, 2000, by Stassen -
Ein Hutu berichtet, dass die belgische Kolonialmacht die Bevölkerung in Hutu, Tutsi und Twa unterteilt hat. Deshalb steht die Zugehörigkeit im Ausweis. | Foto: Deogratias © Dupuis, 2000, by Stassen -
Im Radio wird der Tod des Präsidenten Habyarimana verkündet. Die Tutsi werden dafür verantwortlich gemacht. Hutu-Angehörige werden dazu aufgerufen, sich zu rächen. Es handelt sich um den Startschuss des Genozids. | Foto: Deogratias © Dupuis, 2000, by Stassen -
Ein gewalttätiger Mob der »Hutu-Power« versucht in eine Kirche einzudringen, in der sich Angehörige der Tutsi verstecken. | Foto: Deogratias © Dupuis, 2000, by Stassen -
Der Mob hat sich Zugang zur Kirche verschafft und massakriert die Menschen. Das Tutsi-Mädchen überlebt. | Foto: Deogratias © Dupuis, 2000, by Stassen -
Die Angreifer müssen sich zurückziehen, drohen aber, wiederzukommen. | Foto: Deogratias © Dupuis, 2000, by Stassen -
Die zwei Tutsi-Mädchen, die sich wochenlang versteckt haben, ergeben sich dem gewalttätigen Mob. | Foto: Deogratias © Dupuis, 2000, by Stassen