»Echtes Afrika«
Maasai in Tansania: Touristische Attraktion oder Hindernis?
In Tansania werden Nationalparks ausgebaut. Das hört sich gut an, aber die lokalen Bevölkerungen könnten dabei unter die Räder kommen. Das gilt auch für die ostafrikanische Volksgruppe der Maasai.
Tansania ist bekannt für Safari, Sansibar, Kilimanjaro – und nicht zuletzt für die Maasai. Doch das ostafrikanische Land macht nicht nur als Wildtierparadies Schlagzeilen, sondern auch als Ort anhaltender Konflikte über Land-, Tier- und Menschenrechte.
Als »echtes Afrika« mit »atemberaubender Naturvielfalt« wird Tansania als attraktives Reiseziel beworben. Neben Fotografien von Elefanten vor dem Kilimanjaro, Löwen bei der Jagd, Giraffen beim Sonnenuntergang, Palmenstränden und türkisblauem Ozean prägen Bilder von Maasai-Frauen mit aufwendigem Perlenschmuck oder Kriegern, gekleidet in roten Shukas, das Image des Landes. Die Maasai sind nur eine von mehr als 120 Bevölkerungsgruppen in Tansania. Dabei sind sie wohl die bekannteste – und gleichzeitig die am meisten diskriminierte.
Tansanias Regierung spricht von freiwilliger Umsiedlung
In der Kolonialzeit galten Maasai den Deutschen als Prototypen der »Unzivilisierten« und »Wilden«. Die rassistischen Vorurteile über deren vermeintliche Rückständigkeit halten sich auch in der tansanischen Bevölkerung hartnäckig. Nach der Unabhängigkeit Tansanias im Jahr 1961 störten die traditionell lebenden Maasai das tansanische Ideal einer vereinten und modernen Nation. Zwar bekamen sie einige Sonderrechte zur Landnutzung und Kulturausübung. Trotzdem wurden und werden die Maasai marginalisiert, ausgegrenzt und enteignet.
Tourismus in Tansania
Als touristisches Aushängeschild werden sie jedoch lukrativ vermarktet. Als Inbegriff des »echten«, »exotischen« und »wilden«