
Mit einem Grinsen
Wie ganz normale Männer Mörder werden
Die jüngsten islamistischen Terroranschläge in Deutschland und Österreich lassen die Täter als Monster erscheinen. Aber es wäre verkürzt, die Taten nur zu psychologisieren. Was treibt die Attentäter an?
Bei seiner Festnahme grinste der Attentäter: Am 15. Februar dieses Jahres erstach ein syrischer IS-Anhänger in Villach/Österreich einen 14-Jährigen und verletzte weitere Personen mit einem Messer. Ein Verletzter sagte dem ORF Kärnten über den Täter: »Für mich hat er gewirkt wie ein Teenager, aber entschlossen und er hat die Situation auch genossen. (…) Es war für ihn sicher wie ein kleiner Film.«
Und der große Film? Die Ideologie des Hasses ist kompromisslos und beinhaltet die absolute Zerstörung des Gegners. Sie entsteht aus der Gesellschaft, aus der Normalität selbst heraus. So ist schon die heutige islamische Kultur ohne Feindbilder nicht überlebensfähig. Weltweit ist der Islam in konservativen Weltbildern eingeschlossen. Nur durch Abgrenzung lassen sich die aus der Zeit gefallenen Verbände und Religionslehren zusammenhalten. Die Feindbilder werden bewahrt, weil sie verhindern, dass man sich mit den hausgemachten Problemen auseinandersetzt. Die seit Jahrhunderten andauernde Sinnkrise braucht Israel, die Juden sowie den Westen als vermeintliche Aggressoren und Feindbilder, damit die ewige Opferrolle der Muslim*innen aufrechterhalten wird. Als Opfer muss man die althergebrachten Lehren und Gepflogenheiten verteidigen – anstatt sie zu reformieren.
Die Motive lassen sich nicht nur aus den individuellen Lebensgeschichten ergründen
Diese Opferrolle ist auch eine essentielle Fantasie des islamistischen Terrorismus. Sie wird bewusst inszeniert und als Täuschungsmanöver angewendet. Der Opferstatus dient der Selbstmobilisieru