»Müssen wir die Palästinenser unterstützen?«
Die iranische Opposition lehnt die Hamas entschieden ab
Ausgerechnet in der Islamischen Republik Iran kommt die Parteinahme für Palästina oft schlecht an. Die Gesellschaft ist gespalten. Das Regime und seine Anhängerinnen und Anhänger unterstützen die terroristische Hamas. Die iranische Opposition lehnt die islamistische Solidarität ab. Das ist auch im Teheraner Alltagsleben spürbar. Und weil letzteres fast erstickt ist, offenbart es sich in den sozialen Medien.
Im Zentrum der Stadt Teheran findet man den Palästina-Platz genau dort, wo in der Zeit von Schah Mohammad Reza Pahlavi die israelische Botschaft stand. Schon am Tag der Revolution 1979 stürmten die Revolutionäre dort die israelische Botschaft. Sie wurde evakuiert, man installierte die Flagge von Palästina und benannte den Platz um. Palästina wird fortan zu einem wichtigen Bestandteil der iranischen Innen- und Außenpolitik. Es wird als Teil der gemeinsamen »Achse des Widerstands« gegen Israel betrachtet.
Bei jedem Freitagsgebet ruft der Prediger »Tod für Israel«, während er eine Kufiya trägt. Das Regime mobilisiert jährlich am letzten Freitag des Monats Ramadan, zum Al-Ghods-Tag (arab.: al-Quds-Tag). Al-Ghods ist auf Farsi die Bezeichnung für die Stadt Jerusalem. Dann verbrennt man die israelische Flagge – und die amerikanische gleich mit als Verbündete von Israel. Die anti-israelische Politik zeigt sich auch in Wandbildern und Parolen im Stadtbild Teherans. Das staatliche Fernsehen des iranischen Regimes zeigt häufig blutige Bilder von zivilen Opfern und Trümmern im Gazastreifen. Es heißt, Israel töte die Kinder und Frauen brutal. Israel müsse vernichtet werden. Eine große digitale Uhr am Palästina-Platz zählt die Tage bis zur Vernichtung von Israels herunter.
Die meisten verfolgen die Ereignisse in Gaza hoffnungs- und gefühllos