südnordfunk #114 | Verdammte Klimadiplomatie

Klima und Zementindustrie in Indonesien | Weltklimakonferenz COP 28 und die Klimadiplomatie | Fluchtursache Klimakrise braucht Anerkennung

Wann: 7. November 16 Uhr & 17. November 16 Uhr

Wo: Livestream rdl.de | On Air 102,3 MHz


südnordfunk #114

Hitzige Klimadebatten: Was bringt’s? Kernthemen der Weltklimakonferenz COP 28 und Hebel gegen die Klimakrise || »Wenn das Land verschwunden ist, werden auch die Menschen verschwinden« Dewi Candraningrum über Klimakrise, Frauen im Protest und Zementabbau in Indonesien || Fluchtursache Klimakrise – es braucht Anerkennung. Podiumsdebatte zum Nachhören.

Ganz Sendung nachhören

Kunstwerk beleuchtete Rettungsringe bei Nacht am Rhein
Wieviele Weltklimaverhandlungen braucht es noch, bis die Emissionen sinken? | Kunst am Rhein 2023 | Foto: bildertexten

Die Magazinbeiträge

Hitzige Klimadebatten: Was bringt’s?

Kernthemen der Weltklimakonferenz COP 28 und Hebel gegen die Klimakrise

Ende November startet die 28. Weltklimakonferenz. Was steht im Fokus der Verhandlungen in Dubai? Und wie sind die Kernthemen, die dieses Jahr ganz oben auf der Agenda stehen werden, aus einer Gerechtigkeitsperspektive zu bewerten? Wird die notwendige Abkehr von fossilen Energieträgern wieder einmal scheitern? Was würde das bedeuten? Was sind die wunden Punkte bei der Debatte um finanzielle Unterstützung ärmerer Länder bei der Anpassung an die Klimakrise? Wird mit dem vor allem vom Globalen Süden eingeforderten Fonds für Schäden und Verluste tatsächlich mehr Gerechtigkeit in der internationalen Klimapolitik Einzug halten? Diesen Fragen gehen Eva und Martina im südnordfunk nach.

»Wenn das Land verschwunden ist, werden auch die Menschen verschwinden«

Dewi Candraningrum über Klimakrise, Frauen im Protest und Zementabbau in Indonesien

Der deutsche Konzern HeidelbergMaterilas will im Kendeng-Karstgebirge in der Region Java in Indonesien Kalkstein abbauen und eine weitere Zementfabrik errichten. Aktivistinnen protestieren gegen die Niederlassung von HeidelbergCement in der Java Region, denn aus ihrer Sicht ist die Zementindustrie klima- und gesundheitsschädlich. Im Interview erklärt die Umweltaktivistin und Wissenschaftlerin Dewi Candraningrum warum und spricht über die Formen des gegenderten Protests. Und die Anwältin Ekti Oktaviani erläutert den aktuellen Stand des Gerichtsprozesses gegen HeidelbergMaterials. Ein Beitrag von Julia Reiff.

 

Blick in den Veranstaltungssaal und Online Teilnahme von Nicholas Omonuk aus Uganda
Panel zu Klimakrise als Fluchtursache - Online dabei: Nicholas Omonuk von Fridays for Future MAPA | bildertexten

Fluchtursache Klimakrise – es braucht Anerkennung

Der Klimawandel wirkt weltweit wie ein Katalysator auf soziale, ökonomische und globale Ungleichheiten. Wenn sich Menschen aufgrund der Auswirkungen in die Migration begeben oder vertrieben werden, stehen die Chancen auf ein Ankommen an einem sicheren Ort schlecht: Der Umgang mit klimabedingter Migration ist politisch und rechtlich noch immer ein weißer Fleck. Ende September diskutierten darüber in einer Podiumsdiskussion Nicholas Omonuk (Uganda), Olaf Bernau (Bremen) und Sulti (Berlin).

Es ging um Fragen wie: Taugt der Begriff Klimaflucht für eine anti-rassistische Perspektive auf die Klimapolitik? Was hat Klimagerechtigkeit mit Klassismus, Rassismus und Kolonialismus zu tun? Wie kann praktische solidarische Arbeit aussehen, die Klimaflucht anerkennt, ohne Menschen als Klimaflüchtlinge zu kategorisieren? Der einstündige Audiobeitrag fasst die Paneldiskussion zusammen, die angesichts der anstehenden Klimaverhandlungen und der Asylrechtsverschärfung sehr aktuell ist. Es sprechen:

  • Sulti, trans-nichtbinäre*r Klima- und Antirascist-Aktivist*in, ist Teil der NoBorder-Assembly, Freedom of Movement Berlin und BIPoC for climate justice. Als abolitionistische*r Aktivist*in setzt sich Sulti gegen die vorherrschenden rassistischen kapitalistischen Strukturen ein, die Menschenrechte verletzen; insbesondere derjenigen, die aufgrund von Klimaauswirkungen, Konflikten, weißer Vorherrschaft, westlicher Politik und Armut gezwungen sind ihre Heimat zu verlassen.
  • Olaf Bernau ist Mitbegründer des transnationalen Netzwerks Afrique-Europe-Interact. 2022 veröffentlichte er sein Buch »Brennpunkt Westafrika. Die Fluchtursachen und was Europa tun sollte.«
  • Nicholas Omonuk, Klimaaktivist aus Uganda und aktiv bei @fridaysforfuturemapa und @endfossiluganda. Diesen September war er in Europa als Speaker bei diversen Klima-Veranstaltungen vertreten.
  • Moderation: Rufine Songue, Sprachen: Deutsch und Englisch

Aufzeichnung einer Podiumsdiskussion vom 29.2.2023, die das iz3w gemeinsam mit dem Netzwerk Afrique-Europe-Interact und der Refugee-Redaktion Our Voice von Radio Dreyeckland in Freiburg veranstaltet hat – im Rahmen des Projektes »Change your Mind Turn the Tide« von Mindchangers/SEZ.

Wandposter: There is no climate justice in a racist system
Wandposter: Es gibt keine Klimagerechtigkeit in einem rassistischen System | bildertexten

Die Sendung zum Nachhören beim südnordfunk.

Stay tuned!

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