südnordfunk #121 | Rechte für Fischer*innen und Flüsse

Widerstand gegen Extraktivismus in Ostafrika und Kolumbien

Wann: 4. Juni 16 Uhr & 7. Juni 2024 11 Uhr

Wo: Livestream rdl.de | On Air 102,3 MHz


südnordfunk #121

Sendung hier nachhören

Wasser ist die Quelle des Lebens – sei es in Form von Trinkwasser aus den Flüssen Lateinmerikas, oder durch die Fische, die im Atlantischen Ozean vor der tansanischen Küste schwimmen. Immer wieder wird dieses Wasser aber auch verschmutzt und missachtet. In Kolumbien und anderen lateinamerikanischen Ländern verteidigen Aktivist*innen Flüsse und andere Territorien.

In Uganda und Tansania sorgt die Ostafrikanische Rohölpipeline dafür, dass Fischereigemeinden ihre Nahrungs- und Einkommensquelle verlieren. Ein Grund dafür, dass vor dem Ostafrikanischen Gerichtshof gegen das Megaprojekt geklagt wird.

 

Die Magazinbeiträge

 

»Die Kolonisierung begann über die Flüsse«

Interview mit der Menschenrechtsanwältin Ximena González über die Bedeutung und Rechte der Flüsse

Die aktivistischen Kämpfe ums Wasser werden in Lateinamerika leidenschaftlich geführt. Sei es, dass ein Megastaudamm in Costa Rica verhindert oder die Rechte des Kolumbianischen Flusses Atrato vom Verfassungsgericht verankert werden sollen. Doch welche politisch-juristischen, aber auch sozialen oder gar spirituelle Motivationen stecken dahinter? Wie sieht so ein Kampf ganz konkret aus? Und gibt es so etwas wie ein »Wesen« des Flusses? Darüber sprachen wir mit der Menschenrechtsaktivistin und Anwältin Ximena González am Beispiel von Kolumbien.

Ximena Gonzáles hat über 15 Jahre mit indigenen Schwarzen und kleinbäuerlichen Gemeinden zusammengearbeitet, um Territorien und Flüsse vor Gericht und außerhalb zu verteidigen. Derzeit forscht sie zu Umweltkonflikten, Extraktivismus, Menschenrechten und nicht-menschlichen Rechten sowie sozialer und legaler Mobilisierung in Kolumbien und Guatemala. Ein Beitrag von Eva Gutensohn.

Bild von einer Frau, deren Haare aus ihrem Mund zu fleißen scheinen. Darüber steht auf Spanisch: »Wie sieht der Extraktivismus deines Lebens aus?«
»Wie sieht der Extraktivismus deines Lebens aus?« fragt das feministische Kollektiv Río Feminista aus Argentinien | Quelle: Kollektiv Río Feminista

EACOP Schlagzeilen & Hintergründe | Teil 4

Aktuelles rund um die East African Crude Oil Pipeline EACOP, das fossile Megaprojekt der Ostafrikanischen Rohölpipeline

Themen: Mehr Artenvielfalt in Uganda dank Total Energies? +++ Energieriese verspricht Umweltschutz in Uganda als Kompensation für die Ölförderung +++ Irreführende Leistungsstandards für ökologische und soziale Belange bei fossilen Projekten +++ Emissionsarme Ölförderung: große Versprechen auf der Öl- und Gaskonferenz in Uganda +++ zusammengestellt von: Klimakrise in der Pipeline

 

»Der Ozean ist entstellt« - Tansanische Fischer*innen über die Auswirkungen des Tiefseehafens

In Tanga in Tansania wird ein Tiefseehafen gebaut, um das Rohöl aus der EACOP-Pipeline in die Welt zu verschiffen. Wir sprachen mit Richard Senkondo - einem Community Organiser und vier Fischer*innen, deren Lebensgrundlagen durch den Bau beeinträchtigt werden. Sie berichten von zurückgehenden Fischbeständen, Lärm durch Bohrungen, chemischen Lacks und unzureichenden Landkompensationen. Gleichzeitig leisten sie Widerstand gegen die Repression des Staates und setzen sich für einen Baustopp sowie gegen weiter geplante Öl-Projekte ein. Ein Beitrag von Julia Reiff.

 

Mit Klimaklagen gegen die Fossilindustrie: EACOP vor dem Ostafrikanischen Gerichtshof

Bis zu 600 Vorhaben gibt es auf dem afrikanischen Kontinent, die darauf zielen, die dortigen Öl- und Gasreserven zu erschließen. Über die Bedeutung von Klimaklagen im Kampf gegen Vertreibung und Menschenrechtsverletzungen sprach der südnordfunk mit Lucien Limacherr, dem Rechtsexperten von Natural Justice. Die Klage gegen die ostafrikanische Rohölpipeline EACOP vor dem ostafrikanischen Gerichtshof (EACJ) ist eine von vielen Klima- und Umweltklagen mit dem Ziel, der Fossilindustrie in Afrika Einhalt zu gebieten. Sie wurde 2020, also drei Jahre, nachdem die offiziellen Verträge für das fossile Megaprojekt in Uganda und Tansania unterschrieben waren, eingereicht.

Lucien Limacher und Dickens Kamugisha von AFIEGO aus Uganda diskutieren in einem Webinar von 350.org, warum Klimaklagen von strategischer Bedeutung sind. Martina Backes berichtet darüber für den südnordfunk.


Die Sendung zum Nachhören beim südnordfunk.

Stay tuned!

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