südnordfunk #126 | Zwischen Werten und Wirklich­keit

Berichte aus Afgha­nistan, Vene­zuela und Uganda

Wann: 5. November 16 Uhr & 8. November 2024 11 Uhr

Wo: On Air 102,3 MHz | Livestream rdl.de


Ganze Sendung hier nachhören

Zwischen Werten und Wirklichkeit klafft häufig eine große Lücke: etwa zwischen den deutschen Versprechen gegenüber den afghanischen Verbündeten im Krieg und der aktuellen Aufnahme- und Abschiebepolitik. Oder zwischen den ugandischen Plänen für saubere Energie und dem aktuellen Bau einer Ölpipeline. Oder auch zwischen den Visionen des ehemaligen venezolanischen Präsidenten Hugo Chávez für eine emanzipatorische Gesellschaft und der jetzigen anti-demokratischen Politik im Land.

Um all diese Themen und Widersprüche geht es diesen Monat im südnordfunk. Wir blicken auf die deutsch-afghanischen Beziehungen, die Klimabewegung in Uganda und anderswo und die Politik in Venezuela.

Hugo Chávez während der Fernsehsendung Aló Presidente im Viertel 23 de Enero in Caracas - er spriecht, die anderen hören zu
Der damalige Präsdent von Venezuela, Hugo Chávez, während der Fernsehsendung Aló Presidente im Viertel 23 de Enero in Caracas | Foto: Prensa Miraflores | CC BY-NC-SA 2.0

Die Magazinbeiträge

Abschieben statt solidarisch sein: Deutschlands widersprüchlicher Kampf gegen Terror in Afghanistan

Nach verschiedenen islamistisch motivierten Anschlägen hat Deutschland im August 2024, erstmals seit der Machtübernahme der Taliban, wieder nach Afghanistan abgeschoben – stark kritisiert von Menschenrechtsorganisationen und anderen Akteuren. Mit dieser Aktion setzt Deutschland vermeintlich den Kampf gegen Terrorismus fort, den es vor über 20 Jahren mit dem Einmarsch nach Afghanistan begonnen hat. Während die deutschen Truppen mittlerweile abgezogen sind, werden die damaligen Verbündeten alleingelassen. Anuk Oltersdorf spricht im Interview mit dem Journalisten und Buchautor Emran Feroz darüber, wie Afghan*innen die deutsche Invasion wahrgenommen haben, über die ehemaligen Verbündeten und die aktuelle Abschiebepolitik.

 

»Wir brauchen einander« – Nicholas Omonuk über die afrikanische und europäische Klimabewegung vor der Weltklimakonferenz

Die Klimakrise trifft Menschen im Globalen Süden, etwa in den Dörfern Ugandas, besonders hart. Aber nicht nur das: Der ugandische Klimaaktivist Nicholas Omonuk berichtet, wie die Agrarexportwirtschaft und die Fossilindustrie in Uganda ländliche Gemeinden unter Druck setzen und Menschenrechte verletzen. Er ist ein Teil der erstarkenden afrikanischen Klimabewegung, während diese Bewegung in Europa schwächelt. Der südnordfunk fragt ihn mit Blick auf die Weltklimakonferenz in Baku, was das für den globalen Kampf gegen eine verschleppte Klimapolitik bedeutet. Die Aufnahme ist auf dem Agrikulturfestival in Freiburg im Juli 2024 entstanden.

 

Venezuela: Der gescheiterte »Sozialismus des 21. Jahrhunderts«

Vor mehr als 25 Jahren kam in Venezuela der linke Militär Hugo Chávez an die Macht. Kurz darauf startete er das Projekt eines »Sozialismus des 21. Jahrhunderts«. Unter seinem Nachfolger Nicolás Maduro ist heute allerdings nicht mehr viel von den einst emanzipatorischen Ansätzen übrig. Es ist in eine anti-demokratische, korrupte und teils autoritäre Herrschaft gekippt. Bei den Präsidentschaftswahlen im vergangenen Juli gewann Maduro erneut – zumindest laut Angaben des Nationalen Wahlrats. Die rechte Opposition spricht von Wahlbetrug.

Der Journalist Tobias Lambert beobachtet die Entwicklungen in Venezuela seit vielen Jahren und hat nun ein Buch dazu veröffentlicht. Es heißt: »Gescheiterte Utopie. Venezuela ein Jahrzehnt nach Hugo Chavez.« Unser Kollege David Graaff hat mit ihm gesprochen.

Audio und Skript


Die Sendung zum Nachhören beim südnordfunk.

Stay tuned!

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