superheldin in Blaulila, daneben die Weltkugel, Titelmotiv des iz3w Dossiers zu Superheld*innen
»I Need A Hero« Dossier Superheld*innen iz3w 400 | Titel-Illustration: Alex Schober | Foto Erde: NASA

»I Need A Hero«

Superheld*innen

In Krisenzeiten wächst der Wunsch nach Helden wieder – in multiplen Krisenzeiten am besten gleich nach Superhelden. Erstmal ungegendert. Superheldencomis sind mittlerweile vielleicht die populärste Form der Comics (teilweise sehr zum Leidwesen von Comic-Enthusiast*innen) und auch die Filme und Serien von Marvel und DC spielen Millionen ein, man kann sich vor Spin-offs kaum retten. Lange galten Superhelden-Comics als reine (weiße) Männerdomäne. Das ändert sich mittlerweile auch im dominanten amerikanischem Markt – die neue Miss Marvel etwa ist eine Schülerin mit pakistanischen Wurzeln, die auch gegen Rassismus kämpft. In anderen Teilen der Welt war man da früher dran – so schlossen sich in Japan bereits 1969 Comiczeichnerinnen in der Year 24 Group zusammen, um den japanischen Comicmarkt zu revolutionieren.

Während Asien eine lange Tradition an Superheld*innen hat, ist das Genre in Afrika eher ein junges, dafür umso politischeres. Doch heute boomt das Genre, auch aus dem Wunsch heraus, stereotype Darstellungen aus westlichen Comics etwas entgegenzusetzen: Es gibt Kwezi aus Südafrika, die nigerianische Warrior Queen Malika und der Verlag Comic Republik aus Nigeria hat sich sogar ganz dem Genre Superheld*innen verschrieben.

Es lohnt sich, Superheld*innen genauer anzuschauen – als Spiegel aktueller politischer Ereignisse, als Bedürfnis nach dem Außergewöhnlichen und starkem, aber auch, besonders im Comic, als widerständige Subkultur.

Uns aus dem Elend zu erlösen…

Maskierte Superheldin

Was sind denn das für Vorbilder?

Über Superheld*innen heute

Geschichten über Super­held*innen haben welt­weit immensen Erfolg. Woher kommt die Fas­zination an ihnen? Und bieten die Figuren auch Potential für eine eman­zipatorische politische Praxis?

von Dietmar Dath

Der Superheld Captain America schlägt Adolf Hitler nieder

»Nimm das, Adolf«

Super­helden wie Super­man und Captain America haben anti­faschistische Ur­sprünge. Jüdische Zeichner konzipierten sie als Schutzfiguren gegen Anti­semitismus und Nazi­deutschland.

Filmszene des Superhelden Seok-heon aus Yeon Sanghos aus dem südkoreanischem Film »Psychokinesis« (2018)

Hilfloser Held

In Yeon Sang-hos »Psycho­kinesis« kämpft ein Superheld gegen Gentri­fizie­rung. Gegen die Macht von Staat und Kapital kann er jedoch wenig ausrichten.

weibliche Superheldinnen Figuren von Sailor Moon zum Kauf aus Japan

Verteidigung einer Heulsuse

In Japan sind Superheld*innen-­Comics schon lange kein Boys-Club mehr. Dort schufen Zeichner­innen früh feministische und queere Figuren und legten den Grundstein für den Erfolg der bekanntesten japanischen Super­heldin: Sailor Moon.

Echo und ihre Freundin Josephine (Bildmitte) treffen Louis Riel - Bildrand. Motiv aus der Graphic-Novel ECHO

Träumen als Superkraft

In der Graphic-Novel »A Girl Called Echo« hat die Heldin eine un­gewöhnliche Super­kraft. Im Schlaf reist sie in die Ver­gangen­heit, und lernt dabei viel über die Ge­schichte der Métis-Kultur in Kanada – und über sich selbst.

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