Queerness ist präsent wie noch nie, ob in der Politik, Wissenschaft, Popkultur oder der Arbeitswelt: Das gefällt nicht allen: Schon länger holen Rechte weltweit zum Backlash aus, religiöse Fundamentalist*innen fabulieren von Sünde, Sexist*innen und Homofeind*innen mobilisieren bürgerliche Ängste.
Im Globalen Norden schien es einen Fortschritt in Bezug auf die Rechte von Frauen und queeren Menschen zu geben. Doch dieser ist nicht unumkehrbar: Die USA kippten das Recht auf Abtreibung, in Großbritannien wurde die trans Teenagerin Brianna Ghey ermordet. Und was eine AfD-Regierungsbeteiligung für queere Menschen in Deutschland bedeuten würde, will man lieber nicht live erleben. Die Angst geht wieder um. An vielen Orten war sie nie weg.
In diesem Dossier fragen wir, wie queere Menschen weltweit mit dem Angriff auf ihre Existenz umgehen, wie sie Widerstand leisten und wofür sie kämpfen. Und auf das, was sie bisher erreicht haben. Können wir zuversichtlich in die Zukunft schauen?
Globalisierter Backlash
Queerfeindlichkeit und Antifeminismus verbinden autoritäre Bestrebungen weltweit
Überall auf der Welt stellen sich religiöse und rechte Akteur*innen gegen die Errungenschaften feministischer und LGBTIQ Bewegungen. Sie sehen in der sogannten Gender-Ideologie eine Gefahr für die traditionelle Familie sowie Nation.
von Judith Goetz und Stefanie Mayer