Aus Holz geschnitzte Miniaturfiguren - Königssitz mit mit Figuren der Yoruba-Kultur, ausgestellt in einer Vitrine
Königssitz mit mit Figuren, Yoruba-Kultur. Musée du Quai Branly, Paris | Foto: Ji-Elle CC BY-SA 4.0

Restitution

Alles wieder gut?

Die Debatte um die Restitution von geraubten Gütern aus ehemaligen Kolonien erfährt derzeit einen Aufschwung. Sie ist ein Erfolg langjähriger Kämpfe postkolonialer Staaten und Aktivist*innen für eine postkoloniale Gerechtigkeit. Doch schon der Begriff wirft Zweifel auf: Restitution heißt Wiederherstellung oder Wiedergutmachung. Die ist angesichts der vielen Toten und der verheerenden kolonialen Zerstörungen, auch im Bereich der Kultur, gar nicht vorstellbar.

Inwieweit beinhaltet die Rückgabe von Kulturgütern den Willen zur Wiedergutmachung sowie eine tatsächliche Reparation? Sind geleistete Rückgaben ein Trostpflaster, ein Eingeständnis oder der Versuch, das eigene Image zu verbessern? Sind sie tatsächlich der Beginn eines Prozesses der Wiedergutmachung?

 

Alles wieder gut?

Bronzekopf aus Benin, 16. Jahrhundert.

Alles muss raus

Welche Auswirkungen haben ethnologische Sammlungen, Raubkunst und Gebeine aus ehemaligen Kolonien inbegriffen, auf die deutsche Gesellschaft? Eine Rückgabe – wie kann sie gelingen?

Chiefs im kolonialisierten Moshi Boma, Tansania | Foto: Hans Meyer (SLUB/Deutsche Fotothek) | Public Domain Mark 1.0

Mangi Meli – Rufe aus dem Depot

Restitution menschlicher Überreste, wie Schädel, ist einerseits eine politische Forderung. Andererseits stehen dahinter nicht selten persönliche Geschichten, wie die eines tansanischen Enkels auf der Suche nach den Gebeinen seines Großvaters.

Ein gemalte Collage aus Menschen in Kleidung im Kolonialstil und glutroten Flammen

Leichen im Keller

Seit 120 Jahren befindet sich die Statue von Ngonnso, die Gründungsgottheit der Nso, in deutschem Besitz. Die Nso kämpfen seit über 40 Jahren um Restitution. Im Juni 2022 gab die Stiftung Preußischer Kulturbesitz ihren Willen zur Rückgabe bekannt.

Eine große Museumsvitrine entgält eng gestellt Masken und Kulturgegenstände aus Ozeanien

Alles sensibel?

Was hat Freiburg mit dem Kolonialismus zu tun? Das fragen die Ausstellungen »Freiburg und Kolonialismus« im Augustinermuseum und »Handle with Care – sensible Objekte der ethnologischen Sammlung« im Museum Natur und Mensch. Ein Rundgang.

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