
Restitution
Alles wieder gut?
Die Debatte um die Restitution von geraubten Gütern aus ehemaligen Kolonien erfährt derzeit einen Aufschwung. Sie ist ein Erfolg langjähriger Kämpfe postkolonialer Staaten und Aktivist*innen für eine postkoloniale Gerechtigkeit. Doch schon der Begriff wirft Zweifel auf: Restitution heißt Wiederherstellung oder Wiedergutmachung. Die ist angesichts der vielen Toten und der verheerenden kolonialen Zerstörungen, auch im Bereich der Kultur, gar nicht vorstellbar.
Inwieweit beinhaltet die Rückgabe von Kulturgütern den Willen zur Wiedergutmachung sowie eine tatsächliche Reparation? Sind geleistete Rückgaben ein Trostpflaster, ein Eingeständnis oder der Versuch, das eigene Image zu verbessern? Sind sie tatsächlich der Beginn eines Prozesses der Wiedergutmachung?