Kupferplatten in einer Produktionshalle in Chile, ein Arbeiter mit Helm und Schutzmaske in der Mitte
Kupferproduktion in Chile | Foto Oliver Llaneza Hesse/Coldelco | CC-BY-NC-ND 2.0

Rohstoffe

Auf ins grüne Glück?

Mit der Elektrifizierung des Mobilitätssektors steigt der Bedarf nach Rohstoffen, die für E-Auto-Batterien notwendig sind: Kobalt, Lithium & Co sind gefragt wie nie. Nachhaltigkeitsversprechen auf der einen Seite, Rohstoff-Boom auf der anderen. Passt das zusammen? In diesem Heft wollen wir der schönen neuen Rohstoffwelt auf den Zahn fühlen.

Denn was hier als ‚grün‘ bezeichnet wird, sieht bei der Förderung in den Ländern des Globalen Südens anders aus. Arbeitsunrecht, Steuervermeidung und Umweltverschmutzung bleiben aktuell. Gleichzeitig wird der Rohstoffboom teilweise als kurzfristige Chance gesehen, um aus der wirtschaftlichen Misere zu kommen.

Uns interessiert, wie die steigende Nachfrage die Verhältnisse in den rohstoffreichen Ländern des Globalen Südens verändert. Mit welchen Kosten ist sie verbunden? Dazu blicken wir unter anderem auf die Arbeitsbedingungen in Indonesien, den informellen Abbau in Peru und auf das Rohstoffregime Chinas.

Tief unten

3 Bergleute in Schutzkleidung in einem beleuchteten chilenischen Kupferbergwerk

Die Adern bleiben offen

Europas Energie­wende und der Extrak­tivismus in Latein­amerika

Für die Energie­wende benötigte Ressourcen werden vielfach in Latein­amerika abgebaut. Mit den steigenden Kupfer- und Lithiumpreisen verknüpfen die dortigen Regierungen soziale Entwicklungs­versprechen. Indes nehmen Ermordungen von Umwelt­aktivist*innen zu.

von Rosa Lehmann und Rafael Hernández Westpfahl

zwei Arbeiter schürfen in einer Kobaltmine in Handarbeit einen Tunnel

Abbauen und Abliefern

Die DR Kongo hat die größten Kobalt­vorkommen weltweit. Bei der Bevölkerung kommt von diesem potentiellen Reichtum kaum etwas an, das hat historische Gründe. China investiert, doch die meisten Schürfer bleiben arm.

Kleinbatterie oder Akku mit  Graphit

Das Nadelöhr

Unter den sieben wichtigsten Mineralien für den Bau eines Elektroautos führt Graphit eher ein Schattendasein. China hat als Anbieter und Käufer erheblichen Einfluss auf die Preise und die Versorgung mit Graphit.

Arbeiter in Schutzkleidung zeigt auf die Abraumhalde im Tagebau mit Becken

Drakonisch durchgesetzt

Am Nickelabbau in Indonesien zeigt sich, wie eng soziale und ökologische Frage verknüpft sind. Konsumkritik und überprüfbare Lieferketten alleine reichen nicht, um Probleme zu lösen. Es braucht zudem eine internationale Organisierung.

betender Arbeiter vor einem LKW mit Erdgut aus dem Bauxitabbau

Alu für die Welt

Aluminium ist begehrt, der Bauxitbergbau in Guinea boomt, Siedlungen müssen weichen, Menschenrechte werden verletzt. Auch die deutsche Bundesregierung ist in Vertreibungen verwickelt.

Ein blauer Lkw der Firma Intel mit der Aufschrift "Hydrogen Fuel Injected"

Grün ist der Wasser­stoff

Namibia fördert die Wasserstoffherstellung trotz Bedenken

In Namibia soll in enger Zusammen­arbeit mit deutschen Unternehmen ein Großprojekt zur Her­stellung von grünem Wasser­stoff entstehen. Es besteht die Gefahr, neo­koloniale Abhängigkeits­strukturen im Namen des Klima­schutzes fortzu­schreiben.

von Franziska Müller und Johanna Tunn

Kupferplatten auf einem LKW zum Abtransport

Mit Kupfer aus der Krise

Rohstoffboom und steigende Kupfernachfrage auf dem Weltmarkt dank Energiewende: Hilft das Kupfer als wichtigstes Exportgut Sambia aus der Schuldenkrise?

Gruppe von Aktivist*innen protestieren mit Transparenten gegen Umweltauswirkungen

Artisanaler Bergbau - eine Alternative?

Wie funktioniert die Lieferkette vom abgebauten Roherz zum schicken Elektroauto? Der informelle artisanale Abbau von Kupfer mit Schaufel und Pickel geht fließend in die Illegalität über.

Umweltschüter*innen protestieren, eine Frau schaut ins Bild, Sicherheitskräfte des Staates überprüfen

Vom fossilen zum grünen Extrakti­vismus?

Kolumbiens Ausstieg aus Kohle und Erdöl

Kolumbien verkündet eine Abkehr vom Kohle- und Erdöl­export. Doch Kupfer­vorkommen und Wasser­stoff könnten die Rolle Kolumbiens als Lieferant günstiger Rohstoffe verstetigen.

von Nadia Combariza und Stefan Peters

Manganknollen in der Tiefsee auf dem Meeresboden

Unter dem Meer

Tiefsee­bergbau: Am Meeres­boden lagern enorme Vorkommen mineralischer Rohstoffe, für Zukunfts­technologien hochbegehrt. Ein bindendes Regel­werk zum Abbau steht aus und die Risiken sind schwer kalkulierbar.

Unsere Inhalte sind werbefrei!

Wir machen seit Jahrzehnten unabhängigen Journalismus, kollektiv und kritisch. Unsere Autor*innen schreiben ohne Honorar. Hauptamtliche Redaktion, Verwaltung und Öffentlichkeitsarbeit halten den Laden am Laufen.

iz3w unterstützen