Ein liegen gebliebener, kaputter VW Käfer vor heruntergekommenen Häusern, Berge im Hintergrund. Krisen nehmen zu.
VW Käfer in Guanajuato, Mexiko | Foto: Austin Curtis/unsplash

Die Vielfach­krise

Noch reparabel?

Eine Pandemie, ein Angriffskrieg, Energiepreisexplosion, Inflation und natürlich die Klimakatastrophe… Eine Krise scheint die nächste zu jagen und die Folgen der vorangegangenen zu verschärfen.

Kurzum: Weltwirtschaft, politische Systeme und die Umwelt befinden sich in einer zusammenhängenden Krise. Das hat diverse Ursachen, die einerseits verzahnt sind, und andererseits auf ein überstrapaziertes Wirtschafts- und Regulierungssystem treffen. Das ist keine reine Ansammlung von Krisen mehr – wir befinden uns in der Vielfachkrise.

In diesem Dossier fragen wir nach den internationalen Wechselwirkungen dieser multiplen Krise. Inwiefern müssen in Anbetracht der Klimakatastrophe bisherige Strategien der Krisenbewältigung überdacht werden? Welche Auswirkungen hat die Krise auf die Geschlechterverhältnisse? Begünstigen Krisen autoritäre politische Wenden? Auf der Suche nach Antworten schauen wir unter anderem nach Tunesien, Haiti, Argentinien und China.

Auf dem Trockenen

Alter, verbeulter Ford Cortina mit dem Baujahr 1973 zeigt die Krise der Weltwirtschaft aufgrund von Kapitalismus

Das Neue ist ungewiss

Die Dominanz in der Welt­wirtschaft verschiebt sich weg von den USA und der EU. Zugleich trans­formiert sich die industrielle Produktion zur digitalen. Damit gehen Änder­ungen der staat­lichen und anderen Regulierung­en der Wirt­schaft ein­her.

Megawohnprojekte in Pingyuan New Area, Yuanyang/China

Zwei Wege im Schla­massel

Inflation oder Deflation? Markt­extremismus oder Staats­kapitalismus? Argentinien und China illustrieren die verschie­denen Verlaufs­formen, die die Welt­krise des Kapitals nehmen kann.

Proteste gegen die Kürzungspolitik in Argentinien beim Generalstreik am 24. Januar

Alles oder Nichts

Der Wahlsieg des Anarcho­kapitalisten Javier Milei in Argentinien hat seine Vorgeschichte in einem langen Krisen­prozess, in dem vielen Menschen die Hoffnung auf staat­liche Lösungen abhanden­gekommen ist.

Die EU unterstützt den autoritären Präsidenten Kais Saied in Tunesien

Austerität und Autoritaris­mus

Gegen die Krise hat Tunesiens Präsident Kais Saeid kein Rezept und agiert autoritär. Die EU steht ihm zur Seite, weil Tunesien in Sachen Migration­sabwehr kooperiert. Auch die Gewerk­schaften lassen sich teilweise ins Boot holen.

brasilianische Demonstrantinnen auf der Straße gegen patriarchale Gewalt

Trümmer­frauen des peripheren Kapital­ismus

In Brasilien fördert die Regierung Lula die Geschlechter­gerechtigkeit. Dennoch steigt die Zahl der Gewalt­delikte gegen Frauen. Deren wirtschaftliche Voraus­setzungen werden meist ausge­blendet.

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