
Die Vielfachkrise
Noch reparabel?
Eine Pandemie, ein Angriffskrieg, Energiepreisexplosion, Inflation und natürlich die Klimakatastrophe… Eine Krise scheint die nächste zu jagen und die Folgen der vorangegangenen zu verschärfen.
Kurzum: Weltwirtschaft, politische Systeme und die Umwelt befinden sich in einer zusammenhängenden Krise. Das hat diverse Ursachen, die einerseits verzahnt sind, und andererseits auf ein überstrapaziertes Wirtschafts- und Regulierungssystem treffen. Das ist keine reine Ansammlung von Krisen mehr – wir befinden uns in der Vielfachkrise.
In diesem Dossier fragen wir nach den internationalen Wechselwirkungen dieser multiplen Krise. Inwiefern müssen in Anbetracht der Klimakatastrophe bisherige Strategien der Krisenbewältigung überdacht werden? Welche Auswirkungen hat die Krise auf die Geschlechterverhältnisse? Begünstigen Krisen autoritäre politische Wenden? Auf der Suche nach Antworten schauen wir unter anderem nach Tunesien, Haiti, Argentinien und China.

»Zwischen Skylla und Charybdis«
Interview mit Klaus Dörre über die ökonomisch-ökologische Krise
Die Weltwirtschaft stagniert, doch altbekannte Wege der Krisenlösung durch ressourcenintensives Wachstum verbieten sich aus ökologischen Gründen. Im Interview konstatiert der Jenaer Wirtschaftssoziologe Klaus Dörre eine »Zangenkrise«.
von Georg Lutz