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Koloniale Sammelwut – die Restitution geraubter Gebeine

Außerdem:

  • Religionskritik in Tunesien

  • Jugendmilizen in Simbabwe

  • Reformen in Burma

  • Nachfolger in Nordkorea
  • Uranabbau in Namibia …


331 | Juli/August 2012

 

Schädel und Gebeine, die in Kolonien geraubt wurden - dieses Thema mag auf den ersten Blick abseitig erscheinen. Doch die derzeitigen Rückgabeprozesse bringen die gesamten vergangenheitspolitischen Defizite im Zusammenhang mit der kolonialen Gewalt auf die Agenda.

Vor über 100 Jahren brachten deutsche Wissenschaftler zahlreiche Schädel und Gebeine etwa aus »Deutsch-Südwestafrika« nach Deutschland, auch um damit »Rassenforschung« zu betreiben. Bis heute lagern sie in deutschen Universitätseinrichtungen und Museen. Die Nachfahren der Opfer bestehen auf Rückführung (Restitution) der Schädel ins heutige Namibia, auf offizielle Schuldanerkennung und Reparationszahlungen.

Unser Themenschwerpunkt fragt: Was sind Schädelsammlungen? Was wollen Wissenschaftler*innen heute noch damit? Welche Diskussionen gibt es in den »Herkunftsländern« über die Restitution?

Themen­schwerpunkt: Restitution

Editorial

Koloniale Sammelwut
von iz3w redaktion

Verschleppt – vermessen – vergesse.
Die Restitution geraubter Gebeine steht in Deutschland erst am Anfang
von Reinhart Kößler und Heiko Wegmann

»Ethisch höchst fragwürdig«
Interview mit der Anthropologin Maria Teschler-Nicola über Schädel-Sammlungen in Österreich.

Unterschiedliche Medienwelten
Der Rückgabeprozess im Spiegel deutscher und namibischer Medien
von Nicolai Röschert

Im Dienst der Wissenschaft
Die Schädel der Alexander-Ecker-Sammlung wurden auch in deutschen Kolonien beschafft
von Heiko Wegmann

Schädelrassen oder Rassetypen?
Ein Paradigmenwechsel im wissenschaftlichen Rassismus
von Christoph Seidler

 

Post vom Feldlazarett
Namibische Schädel in Berliner anthropologischen Sammlungen
von Holger Stoecker

Gebeine und Gesetze
Internationale Vereinbarungen zur Repatriierung menschlicher Überreste
von Sarah Fründt

»These skulls are not enough«
Der Restitutionsprozess in Namibia zwischen Vergangenheits- und Interessenpolitik
von Larissa Förster

Der Friedhof der Zwangsarbeiter
Knochenfunde verweisen auf deutsche Kolonialverbrechen in Namibia
von Reinhart Kößler

Hefteditorial

Ni dieu ni maître
von iz3w redaktion

Politik und Ökonomie

Salafismus: Reinheitsgebote
Was macht den Salafismus so attraktiv für Jugendliche?
von Jochen Müller

Mali: Nach dem Militärputsch
Zwischen Tuareg-Rebellion, Islamismus und Kriminalität
von Annette Lohmann

Namibia: Begehrter Brennstoff
Der Uranabbau boomt
von Bertchen Kohrs

Simbabwe: Anatomie des Terrors
Das Mugabe-Regime schüchtert mit Jugendmilizen politische GegnerInnen ein
von Beatrice Schlee

Simbabwe: »Die Täter sind selbst auch Opfer« Interview mit der NGO Tree of Life

Soziale Bewegung: No Work, No Shopping
Occupy in den USA zwischen Erfolg und Stagnation
von Gerald Whittle

Nordkorea: Die Partei als Königsmacher
Nach dem Tod von Kim Jong Il beginnt eine neue Ära
von Rüdiger Frank

Südkorea: Ein Dorf im Belagerungszustand
In Gangjeong regt sich Widerstand gegen regionale Aufrüstung
von Elisabeth Schober

Myanmar: Neigung zum Autoritären
Der Westen kooperiert wieder verstärkt mit dem Militärregime
von Jörg Kronauer

Kultur und Debatte

Film I: Einen Platz im Leben suchen
Das Internationale Frauenfilmfestival 2012 zeigt Geschichten des Umbruchs
von Ulrike Mattern

Film II: »Kein Fußbreit den Islamisten!«
Interview mit der tunesischen Filmemacherin Nadia El Fani

Film III: »Call me Kuchu«
Homophobie und queeres Selbstbewusstsein in Uganda
von Isabel Rodde

Medien: Für normale Leute
Das südafrikanische Zeitungsprojekt ZA Difference
von Philipp Mattern

 

Rezensionen

Francis Wilson: Dinosaurs, Diamonds and
Democracy. A Short, Short History of South
Africa.


Cornelia Krebs: Ute Bock. Die Geschichte einer Flüchtlingshelferin.

Anne Huffschmid, Wolf-Dieter Vogel, Nana
Heidhues, Michael Krämer, Christiane Schulte
(Hg.): NarcoZones. Entgrenzte Märkte und Gewalt in Lateinamerika.

Manfred Loimeier: Szene Afrika. Kunst und Kultur südlich der Sahara.

Norbert Nicoll: Hat die Zukunft eine Wirtschaft?

3,00 

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