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Medium*

Eine Frage der Existenz – warum Menschen fliehen

Außerdem:

  • Linke in Lateinamerika
  • Private Stiftungen
  • Frauen im afrikanischen Kino


356 | September / Oktober 2016

 

Wir sind hier, weil ihr unsere Länder zerstört“ – dieser Slogan von Flüchtlingsorganisationen mag nicht für alle Geflüchteten uneingeschränkt zutreffen, aber er benennt die Mitverantwortung der mächtigen Länder des Globalen Nordens. Mittels selbst oder stellvertretend geführter Kriege, durch Rüstungsexporte, Umweltzerstörung oder Ausbeutung sorgen westliche Staaten ganz erheblich mit dafür, dass viele Menschen keine Zukunft mehr am Ort ihrer Herkunft sehen. Ihre Fluchtgründe sind immer triftig, auch dann, wenn der Westen unbeteiligt ist. Denn „niemand flieht ohne Grund“, wie es ein anderer Slogan der Refugee-AktivistInnen auf den Punkt bringt.

In unserem Dossier fragen wir: Welche Fluchtursachen werden vom globalen Norden geschaffen? Wer kommuniziert in welchem Interesse welche Fluchtgründe? Und wie wird die aus dem antirassistischen Spektrum stammende Forderung „Fluchtursachen bekämpfen!“ mittlerweile von der Politik zur Abwehr von Flüchtlingen missbraucht?

Themen­schwerpunkt: Fluchtursachen

Editorial

Warum sie fliehen mussten
von iz3w redaktion

Dem Tod entkommen
Die Geschichte einer Flucht aus der DR Kongo
von Emmanuel Mbolela

Wider die Symptombekämpfung
Die Abschaffung von Fluchtursachen muss im Globalen Norden ansetzen
von Thomas Gebauer

Wer Waffen liefert, heizt Kriege an
Die deutsche Rüstungsexportpolitik treibt Menschen in die Flucht
von Dorothea Schmidt

Gute Gründe, schlechte Gründe
Worauf beruht die Unterscheidung von Flucht und Migration?
von Albert Scherr

Fluchtursache Entwicklungspolitik
Infrastrukturprojekte und Marktöffnung vertreiben Menschen
von Aram Ziai

Zum Davonlaufen
Bekämpfung von Fluchtursachen in Mali
von Katja Müller

Aktiv gegen Landgrabbing
In Mali kämpfen zwei Dörfer gegen die Vertreibung von ihren Feldern
von Olaf Bernau

Hand ab, Kopf ab
Islamismus zwingt Millionen Menschen in die Flucht
von Klaus Blees

Grenzenlos beschämend
Homophobie treibt LGBT-Personen in die Flucht
von Martina Backes

»Wir ertrinken nicht, wir kämpfen!«
Warum die Kategorie Klimaflüchtling gut gemeint, aber schlecht gedacht ist
von Angela Oels

 

Hefteditorial

Katastrophen und kernige Kerle
von iz3w redaktion

Politik und Ökonomie

Lateinamerika:
»Der Anfang vom Ende«

Interview mit Edgardo Lander über die Krise des Sozialismus in Venezuela

Brasilianische »Laudatio sí«
von Nils Brock

Nach dem Hype: La Lucha sigue
von Britt Weyde

Die lateinamerikanische Paradoxie
von Gaston Kirsche

Entwicklungspolitik: Großzügig? Wohltätig? Mächtig!
Der Boom der privaten Stiftungen
von Jens Martens und Karolin Seitz

Grenzregime: Offensiv und ehrgeizig
Neue Flüchtlingsdeals der EU zielen auf Steuerung der Migration
von Stefan Brocza

Refugees: Selbstorganisiert
Syrische Flüchtlinge in Griechenland
von Roxana Erath

 

Kultur und Debatte

Film I: Cool, visionär & kreativ
Eine neue Generation von afrikanischen Filmschaffenden
von Karl Rössel

Film II: »Brennende Fragen der Gesellschaft aufwerfen«
Interview mit Beti Ellerson über filmschaffende afrikanische Frauen

Grenzregime: VisaWie?
Eine kurze Geschichte des Reisepasses
von Leonard Barlag und Aaron Scheid

 

 

Rezensionen

Renate Sova / Ursula Sova / Folgert Duit (Hg.): Dorthin kann ich nicht zurück: Flüchtlinge erzählen
Vom Kommen und Bleiben

My Escape / Meine Flucht. Dokumentarfilm
»Ich sehne mich nach der alten Zeit«

Comics über Flucht
Mike Loos (Hg.): Geschichten aus dem Grandhotel
Reinhard Kleist: Der Traum von Olympia. Die Geschichte von Samia Yusuf Omar
Paula Bullig: Im Land der Frühaufsteher.

Dominic Johnson / Simone Schlindwein / Bianca Schmolze: Tatort Kongo – Prozess in Deutschland
Gewalt im Kongo - Gnade in Deutschland

Netzwerk entwicklungspolitischer Fachleute (Hg.): Dilemmata der Entwicklungspolitik. Geschichten aus der Praxis
Im heiklen Terrain der Entwicklungspolitik

Dima Zito/ Ernest Martin: Umgang mit traumatisierten Flüchtlingen. Ein Leitfaden für Fachkräfte und Ehrenamtliche
Traumatisierte Flüchtlinge begleiten

 

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