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UNO am Ende? – 75 Jahre unvereinte Nationen

Außerdem:

  • Brief aus Teheran
  • Rückkehr nach Belgrad
  • Corona in der Welt


378 | Mai / Juni 2020

 

In Zeiten von Covid-19 rücken andere Themen in den Hintergrund – so auch der 75. Geburtstag der United Nations Organization (UNO). Ende März hatte die UNO zwar einen „Globalen humanitären Plan“ zur Bekämpfung der Pandemie vorgestellt. Aber auf die Titelseiten der Zeitungen schaffte das Vorhaben es nicht. Das ist symptomatisch für den Bedeutungsverlust der UNO in den letzten beiden Jahrzehnten.

Anlässlich des 75. Jahrestages der UNO-Gründung fragen wir jenseits von Fragen um Covid-19 ganz grundsätzlich: Welche Kritik an den UN ist triftig, auf welchen Fehlentwicklungen beruht sie? Und welche Kritik an den UN ist falsch, unfair, interessengeleitet, nationalistisch? Inwiefern geht der Niedergang des Multilateralismus im UN-System mit der Renaissance nationalstaatlicher Machtpolitik einher? Welche Chancen bietet das UN-System den Ländern des Globalen Südens – oder sollten wir besser fragen: ihren nicht immer demokratischen Regierungen?

Themen­schwerpunkt: 75 Jahre UNO

Editorial

UNO am Ende?
von iz3w redaktion

Alle gegen alle
Der Niedergang des UN-Systems schadet der Menschheit
von Jörn Schulz

Starke Idee mit Schwächen
Die UN können Menschenrechte nicht garantieren
von Anton Landgraf

Anspruch und Wirklichkeit
Die UN und das postkoloniale Afrika
von Reinhart Kößler

Friedensfarbe Blau
Geschichte und Kritik der UN-Blauhelmmission
von Alex Veit

Frauenfeindliche humanitäre Organisationen
Der UNHCR und maskuliner Machtmissbrauch
von Rita Schäfer

Komm, wir bauen einen Staat …
In Ex-Jugoslawien zeigen sich Probleme des UN-Peacebuildings
von Larissa Schober

Wer hat das letzte Wort?
Eine kritische Würdigung der UN-Kinderrechtskonvention
von Manfred Liebel

Erfolge und ein Backlash
Die UN und die Frauenrechte
von Christa Wichterich

 

Hefteditorial

Ein weltweiter Ausnahmezustand
von iz3w redaktion

Politik und Ökonomie

Corona I: Es sieht nicht gut aus
In der Corona-Krise erstarkt ein autoritärer Politikmodus
von Christian Stock

Corona II: »Die Ersthelfer der Welt«
Das Beispiel Italien zeigt, wie die Corona-Krise internationale Machtverhältnisse verändert
von Peter Korig

Rassismus: Tödliche Grenzen der Solidarität
Die EU und der Flüchtlingsschutz in Zeiten von Corona
von Ramona Lenz

Italien: Mit Sicherheit rassistisch
Das neue Sicherheitsgesetz in Italien
von Johanna Wintermantel

Iran: Die Wut der Demonstrierenden
Ein Brief aus Teheran
von Soussan Sarkosh

Türkei: Ein Schritt voran, drei zurück
Die türkische Frauenbewegung stellt sich beharrlich der Macht entgegen
von Sabine Küper-Büsch

Kultur und Debatte

Literatur: »Nostalgie ist Bequemlichkeit«
Interview mit Marko Dinić über die postjugoslawische Generation

Postkolonialismus: Für Frankreich gefallen
Die Senegalschützen und der Zweite Weltkrieg
von Adèle Cailleteau

Debatte: Alles oder nichts
Der rot-schwarze Faden der Geschichte
von Christopher Wimmer

 

Rezensionen

Ken Krimstein: Die Drei Leben der Hannah Arendt
Biographische Graphic Novel zum bewegten Leben der jüdischen Theoretikerin, Dozentin und Journalistin Hannah Arendt

Gerhard Stapelfeldt: Über Antisemitismus. Zur Dialektik der Gegenaufklärung
Stapelfeldt geht es um kritische Arbeit an der materiellen Wirklichkeit. Seine Methodik ist der dialektischer Materialismus.

Yavuz Ekinci: Die Tränen des Propheten
Dem Topos der Prophetie nähert sich der kurdisch-türkische Schriftsteller Yavuz Ekinci in seinem Roman in besonderer Weise.

Andreas Bohne/ Bernd Hüttner/ Anja Schade (Hg.): Apartheid No!
Facetten von Solidarität in der DDR und BRD

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