Die Autonomie und ihre Zukunft
Die EZLN ändert ihre Strukturen in Chiapas
Kurz vor dem 30. Jahrestag ihres Aufstands verkündet die EZLN die Auflösung ihrer bisherigen Verwaltungsstrukturen. Für manche außenstehende Beobachter*innen war das ein Schock. An der Entscheidung zeigt sich jedoch die kontinuierliche Weiterentwicklung eines lang andauernden Kampfes.
30 Jahre nach ihrem ersten Aufstand im Südosten Mexikos und mehr als 40 Jahre nach ihrer Gründung hat die EZLN (Ejército Zapatista de Liberación Nacional; Zapatistische Armee der Nationalen Befreiung) grundlegende organisatorische Reformen angekündigt. Zentrale Veränderung der im November 2023 in Kommuniqués vorgestellten, neuen Regierungsstruktur ist die Abschaffung der »Räte der guten Regierung«.
Nach einer Zeit des Schweigens und vor dem Hintergrund eskalierender Gewalt und Unsicherheit in Chiapas beginnt für die zapatistische Autonomie eine neue Phase. Von Anfang an haben die Zapatistas die indigenen Rechte, soziale Gerechtigkeit, die Rechte der Frauen, den Kampf um Land und gegen den Neoliberalismus in den Vordergrund gestellt. Ihre Bewegung wurde zu einem wichtigen Bezugspunkt der internationalen Antiglobalisierungsbewegungen, zu einem Symbol des Widerstands gegen die kapitalistische Hegemonie und zu einem Beispiel für Autonomie und alternative Regierungsmodelle.
Für die zapatistische Autonomie beginnt eine neue Phase
Ein Blick zurück
Die Gründung der EZLN geht auf Anfang der 1980er-Jahre zurück, als revolutionäre Aktivist*innen im lakandonischen Urwald auf indigene Gemeinschaften trafen, die um ihre Rechte und ihr Land kämpften. Um die Popularität und den politischen Einfluss des Zapatismus im Mexiko des ausgehenden 20. Jahrhunderts zu verstehen, muss man ihn in eine längere Geschichte der Kolonisierung und Landkonflikte einordnen. Di