Étienne Tshisekedi
Ein Nachruf
Im Februar 2017 ist der Oppositionsführer Étienne Tshisekedi im Alter von 84 Jahren gestorben. Er prägte über Jahrzehnte die politische Landschaft der Demokratischen Republik Kongo und hinterlässt ein komplexes Erbe.
Der Frontsänger ruft auf Lingala: »Sie hatten vor, das Land zu verkaufen!« Darauf reagiert die Menge mit einem anprangernden Laut und antwortet ebenfalls singend: »Nun, tagein, tagaus denken wir an Étienne.« Dieser afrikanisch klingende, langsame und klagende Gesang der Menge – ein Gefühl des Mitgenommenwerdens ist es, was der junge Mann empfindet. Als könnten jeden Moment Tränen fließen.
All diese Menschen, denkt sich der junge Mann. Tausende sollen es sein. Die meisten von ihnen stehen. In dieser riesigen, von den Behörden zur Verfügung gestellten Halle; die Decke ist ziemlich hoch. Die Mehrheit der BesucherInnen ist schwarzer Hautfarbe und dem Anlass gemäß schwarz gekleidet. Anwesend sind auch weiße Gäste, unter anderem eine ehemalige stellvertretende Regierungschefin des europäischen Landes, in dem die Trauerfeier stattfindet.
»Étienne Tshisekedi wird von den VolksvertreterInnen, trotz gegen ihn gerichteter Bestechungsversuche, zum Premierminister gewählt«
Draußen ist es kalt, trotzdem stehen zahlreiche, auch aus dem Ausland angereiste Menschen in einer Schlange – in der Hoffnung auf Einlass. Ebenso der junge Mann, auch er hat eine lange Fahrt hinter sich, aus Deutschland.
Es ist Februar 2017: Der Oppositionsführer Étienne Tshisekedi ist im Alter von 84 Jahren gestorben.
Wiedersehen nach drei Jahrzehnten
Im September 2015 sitzen die »Sphinx von Limete«*, ein Spitzname Tshisekedis, und der junge