Späte Nutznießer des Kolonialismus
Chinesische Staatsunternehmen als parakoloniale Akteure in Peru
Seit der Jahrtausendwende rücken Perus Kupfervorkommen in den Fokus staatlicher Unternehmen aus China. Bei der Verteidigung ihrer Interessen setzen sie auf bereits bestehende koloniale Ausbeutungsverhältnisse und auf das Erbe der Ära des autoritären Präsidenten Alberto Fujimori.
4.000 Meter über dem Meer, tief in den südperuanischen Anden liegt Südamerikas zweitgrößte Kupfermine. Über zwei Prozent des weltweit abgebauten Kupfers wird in Las Bambas jährlich gefördert. Die Region Apurimac, in der die Mine liegt, ist dünn besiedelt. Nach Cuzco, der nächsten Großstadt in den südostperuanischen Anden, fährt man von der Mine mehr als sechs Autostunden über unwegsame Straßen durch das Gebirge. Für die peruanische Volkswirtschaft ist der Bergbau in dieser Region von großer Bedeutung, die meisten Menschen dort arbeiten jedoch in der Landwirtschaft. Die Mehrheit versteht sich als indigen und spricht Quechua.
Seit sich internationale Bergbauunternehmen in den frühen 2000er-Jahren verstärkt für die Kupfervorkommnisse in Apurimac interessieren, kam es immer wieder zu Protesten: Die örtliche Bevölkerung kritisiert Umweltverschmutzung, Menschenrechtsverletzungen, Landvertreibungen und Korruption. Das betrifft auch Las Bambas, wo ein chinesisches Bergbaukonsortium den Betrieb im Jahr 2015 aufnahm. Beim Schutz der wirtschaftlichen Interessen kann die Mine auf den peruanischen Sicherheitsapparat vertrauen. Immer wieder kommt es zur systematischen Repression gegen Proteste. So etwa 2015, als 15.000 Demonstrant*innen mit Verweis auf die Umweltfolgen für die angrenzenden Gemeinden die Schließung der Mine forderten. Als Aktivist*innen versuchten, auf das Bergbaugelände zu kommen, schossen die Sicherheitskräfte mit scharfer Munition. Vier Menschen kamen ums Leben.
Der Ku