»Befreites Gebiet«
Die Utopie von eKhenana ist gelebter Sozialismus im Township
Land zu besetzen ist für viele Schwarze Südafrikaner*innen eine Überlebensnotwendigkeit. Mit politischen Inhalten verbunden können Besetzungen Perspektiven schaffen, die weit über »ein Dach über dem Kopf« hinausgehen. Das ist bei dem Projekt eKhenana im südafrikanischen Durban der Fall.
In eKhenana krähen die Hähne nicht nur morgens, sondern alle zwei Stunden. Landu Tshazi lacht: »Für uns ist das praktisch. Das gibt uns auch nachts eine Orientierung.« Die Nächte können in eKhenana lang werden. Aufgrund der brutalen Morde an dreien ihrer Führungspersonen im Jahr 2022 bleiben nachts immer einige in der sozialistischen Kommune wach. Sie versammeln sich um ein Lagerfeuer und patrouillieren um das Gelände. Die friedliche Gemeinschaft wird von einem kriminellen Netzwerk von Geschäftsleuten und Lokalpolitikern in der Nachbarschaft bedroht. Diese wollen das kollektiv genutzte Land privatisieren und für lukrative Mietgeschäfte nutzen ( iz3w 397).
Einige Landbesetzer*innen haben die Ansiedlung in Cato Manor/Mayville, ein für Gewaltverbrechen berüchtigtes Township von Durban, nach den schockierenden Mordfällen verlassen. Diejenigen die geblieben sind versuchen, die Utopie einer fürsorglichen Gesellschaft im kleinen Kreis zu leben. eKhenana ist ein außergewöhnliches Projekt für eine städtische Landbesetzung, denn die etwa sechzig Mitglieder haben sich der Idee des »praktischen« und »gelebten« Sozialismus verschrieben. Sie arbeiten in den Projekten des Kollektivs, nehmen an den regelmäßigen Gemeinschaftstreffen und basisdemokratischen Entscheidungsprozessen teil und halten sich an kollektiv getroffene Vereinbarungen.
Unter Bananenpalmen
In eKhenana werden Hühner gehalten und im großen Gemeinschaftsgarten, der von üppige