Mädchen schärft ein Messer an einem Stein. Kinderarbeit in Peru
Mädchen in einer Ziegelei in Cajamarca/Nordperu | Foto: Jürgen Schübelin

»Wir wollen, dass ihr uns seht!«

Interview über Kinderarbeit in Lateinamerika

Mit den extremen Folgen des Klimawandels, Überschwemmungen, Inflation und steigender Armut stehen die lateinamerikanischen Gesellschaften vor großen Herausforderungen. Zudem ist während der Corona-Pandemie für viele Kinder die schulische und soziale Struktur weggebrochen. Vor diesem Hintergrund suchten 27 Mädchen und Jungen aus der Bewegung der arbeitenden Kinder und Jugendlichen Lateinamerikas und der Karibik (MOLACNNATs) zusammen mit dreizehn Erwachsenen nach Auswegen. Das lateinamerikanische Treffen in diesem Juni in Lima war das erste seit Beginn der Corona-Pandemie. Die iz3w führte ein Interview mit zwei Aktivistinnen. Yita Llanos Inostroza ist gelernte Sanitäterin und eine Initiatorin der Kindernothilfe-Partnerorganisation Protagoniza in Coronel/Chile. Ivanea Gutierréz ist Psychologin und gehört ebenfalls dem Protagoniza-Team an.

Das Interview führte Jürgen Schübelin

02.09.2023
Veröffentlicht im iz3w-Heft 398

iz3w: Das internationale MOLACNNAT-Treffen war in Lateinamerika die erste derartige Diskussionsmöglichkeit seit dem Abflauen der Corona-Pandemie. Was hat sich aus der Perspektive der arbeitenden Kinder und Jugendlichen seit drei Jahren verändert (siehe iz3w 386)?

Ivanea Gutiérrez:In allen Ländern auf dem Subkontinent ist klar, dass durch die monatelang geschlossenen Schulen und die Unterrichtsausfälle Lücken gerissen wurden, die nicht zu überbrücken sind. Wir kamen aus zehn verschiedenen Ländern: Argentinien, Bolivien, Chile, Ecuador, Guatemala, Kolumbien, Mexiko, Paraguay, Peru und Venezuela. Natürlich gibt es da Unterschiede. Aber bezüglich der Corona-Folgen für Kinder und Jugendliche, die durch ihre Arbeit zum Lebensunterhalt ihrer Familien beitragen, kann man einiges verallgemeinern.

Gerade Kinder und Jugendliche, die zeitweise Geld verdienen müssen, konnten alternati

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