Das LGBTQ Center in Tel Aviv, Israel
Der Neubau des LGBTQ Center in Tel Aviv steht zu Redaktionsschluss kurz vor der Eröffnung | Foto: Guy Yechiely

Widerstandsfähigkeit inmitten der Tragödie

LGBTIQ-Rechte in Israel

In Bezug auf die Rechte von queeren Personen wird Israel immer wieder sogenanntes Pinkwashing*, vorgeworfen. Damit ist gemeint, dass die israelische Regierung sich nur als queerfreundlich darstelle, um Kritik an ihrer Politik bezüglich der Palästinenser*innen abzuwehren. Das wird Kämpfen vor Ort nicht gerecht. Ein persönlicher Kommentar.

19.02.2024
Veröffentlicht im iz3w-Heft 401
Teil des Dossiers Queers in Bewegung

Das verheerende Massaker, das sich am 7. Oktober im Süden Israels ereignete, erschütterte nicht nur das Land in seinen Grundfesten, sondern veränderte auch mein persönliches Leben tiefgreifend: Da meine Familie nur wenige Kilometer von der Grenze zum Gazastreifen entfernt wohnt, traf das Massaker auch mein persönliches Umfeld – mein Schwager und mein Cousin wurden ermordet, als sie versuchten, ihre Familien zu schützen. Nun sind meine Eltern, meine beiden Brüder, meine Schwester und meine 12 Neffen zu Geflüchteten im eigenen Land geworden. Nach diesem schrecklichen Terroranschlag wurde meine bescheidene Wohnung in Tel Aviv, in der ich mit meinem Mann und meinen Kindern wohne, zu einem Zufluchtsort für meine fliehende Familie.

Die Realität jenseits von Pink-Washing

Als queerer Aktivist, der mit Widrigkeiten konfrontiert war, ist es besonders entmutigend, von Gruppen wie Queers for Palestine Vorwürfe über ‚Pinkwashing‘ in Israel zu hören. Die Rechte von LGBTIQ-Personen haben sich in Israel im Laufe der Jahre erheblich gewandelt, vor allem durch bahnbrechende Urteile des Obersten Gerichtshofs und eine lange Tradition von sozialem Aktivismus, Demonstrationen und Nichtregie

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