Schiffe zu Museen
In Indonesien werden Orte des Tsunami zu Touristenattraktionen
2004 erschütterte ein Beben der Stärke 9,1 auf der Richterskala die Inseln im Indischen Ozean und Küstengebiete des angrenzenden Festlandes. Noch dramatischere Auswirkungen hatte der darauffolgende Tsunami, der ganze Landstriche zerstörte und etwa 230.000 Menschen das Leben kostete. In Aceh gehören Erinnerungsorte an die Katastrophe heute zum touristischen Standardprogramm.
Die Provinz Aceh im äußersten Norden der Insel Sumatra in Indonesien war eines der am stärksten vom Tsunami betroffenen Gebiete. Beinahe 130.000 Menschen kamen ums Leben, viele mehr wurden verletzt, obdachlos oder verloren ihr gesamtes Hab und Gut. Besonders in Mitleidenschaft gezogen war die Hauptstadt Banda Aceh, mit ca. 220.000 Einwohner*innen der größte und am dichtesten besiedelte Ort der Provinz. Banda Aceh befindet sich quasi auf Meeresniveau und wird im Westen und Norden vom Meer begrenzt. Aufgrund der flachen Küste reichten die Tsunamiwellen kilometerweit ins Landesinnere und richteten massive Schäden an. Damals dachte wohl kaum jemand, dass bereits nach wenigen Jahren die Schauplätze dieser Naturkatastrophe Besucher*innen anlocken würden.
Mittlerweile sind beinahe zwei Jahrzehnte vergangen, und die Kinder und Jugendlichen kennen dieses Ereignis nur aus Erzählungen, Geschichtsbüchern und durch Erinnerungsorte. Dennoch ist der Tsunami im kollektiven Gedächtnis auch der jungen Generation nach wie vor präsent. Nicht zuletzt, weil er zu einschneidenden Veränderungen in Politik und Gesellschaft, im öffentlichen und privaten Leben führte. Bereits wenige Monate nach der Katastrophe, im August 2005, wurde zwischen der indonesischen Regierung und der Aceh Befreiungsbewegung GAM ein Friedensabkommen unterzeichnet, das die jahrzehntelangen Konflikte in der Region beilegen und den Menschen eine gewisse Sicherhe