Proteste gegen die Militärregierung in der Hauptstadt Khartum, 2022 | Foto: Faiz Abubakr

Mit Vertrauen und Ausdauer

Basisorganisierung gegen die Militärdiktatur im Sudan

Die nachbarschaftlichen Widerstandskomitees sind seit 2013 ein bedeutender Akteur im Sudan. In der dritten Sudanesischen Revolution von 2018 und 2019 spielten sie eine zentrale Rolle. Die folgende Übergangsregierung, die seit dem Sturz des Diktators Omar al-Baschir an der Macht war, wurde dann im Oktober 2021 vom Militär weggeputscht. Seither reißen die Proteste im Land nicht ab.

von Carla Höppner

12.12.2022
Veröffentlicht im iz3w-Heft 394

Im Dezember 2018 begann, was als die dritte Sudanesische Revolution in die Geschichte einging: Innerhalb weniger Tage breiteten sich Massenproteste von einer Provinzstadt zur nächsten und schließlich über das ganze Land aus. Mit einem riesigen Sit-in besetzte die Bewegung am 6. April 2019 das Hauptquartier der Armee in der Hauptstadt Khartum und baute so politischen Druck von der Straße auf. Am 11. April wurde schließlich der dreißig Jahre amtierende Diktator Omar al-Baschir vom Militär abgesetzt.

„Die Nachbarschafts-

komitees sind diejenigen, die Baschir zu Fall gebracht haben.“

»Die Nachbarschaftskomitees sind diejenigen, die Baschir zu Fall gebracht haben«, meint der Aktivist Ibrahim Izzeldin. Die landesweite Organisierung in nachbarschaftlichen Widerstandskomitees konnte eine breite gesellschaftliche Basis für die Proteste schaffen – über Stadt-Land-Kluften, Klassenunterschiede und ethnische Grenzen hinweg.

Bis heute hält die Protestbewegung ihre Mobilisierung aufrecht, denn ihre Hauptforderung nach einer zivilen demokratischen Regierung bleibt unerfüllt. Mit dem erneuten Putsch des Militärs gegen die Übergangsregierung im Oktober 2021 ist dieses Ziel weiter in die Ferne gerückt. Die Widerstandskomitees mobilisieren dennoch weiter zu Massenprotesten.

Vom Aufbau der Widerstandskomitees …

Nachdem Proteste im Kontext des sogenann

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