
Der lange Arm der Mullahs
Netzwerke der Islamischen Republik Iran in Deutschland
Ein gut ausgebautes Netz an Institutionen und Einzelpersonen sichert die Einflussnahme der Mullahs in Europa. Ein Geheimnis ist das nicht. Viele iranische Institutionen werden geduldet, einige sind durch Kooperationen mit der deutschen Wirtschaft und Politik abgesichert. Für Kritiker*innen des Regimes hierzulande ist das eine konstante Gefahr.
Vor nunmehr 46 Jahren hat sich die schiitisch-islamische Geistlichkeit an die Spitze der antiroyalistischen Revolution in Iran gesetzt und rief nach Vertreibung des Schahs einen schiitischen Gottesstaat aus. Diese neue Islamische Republik Iran, die sich gleich ans Werk machte, die innere Opposition gewaltsam zu zerschlagen und die gesamte Bevölkerung unter ihre islamistischen Tugendvorstellungen zu zwingen, sollte nicht nur auf Iran begrenzt sein, sondern nach dem Willen ihres Gründers Ruhollah Chomeini ihre »islamische Revolution« global exportieren.
Zu diesem Zweck wurden 1979 die Islamischen Revolutionsgarden gegründet. Sie fungieren nach Innen als wichtigstes Unterdrückungsmittel und sind gleichzeitig ein zentraler ökonomisch-politischer Faktor, während sie nach Außen in Form der Quds-Brigaden als entscheidender Akteur der iranischen Expansionspolitik auftreten. Über sie werden vor allem in den Anrainerstaaten schiitisch-islamistische Milizen gegründet oder unterstützt. Das bekannteste Kind dieses ‚Revolutionsexports‘ ist die libanesische Hisbollah.
Bedrohlicher Einfluss
Als wesentlichster Feind der islamistischen Hegemoniebestrebungen gelten den Mullahs entsprechend ihrer antisemitisch-antimodernen Ideologie sowohl der Westen als auch Israel. Insbesondere der Wunsch nach der Vernichtung des jüdischen Staates nimmt eine zentrale Rolle in der Propaganda, aber auch der konkreten Politik Irans im Nahen und Mittleren Osten ei