Träumen als Superkraft
Die indigene Superheldin Echo
In der Graphic-Novel »A Girl Called Echo« hat die Heldin Echo Desjardins eine ungewöhnliche Superkraft. Im Schlaf reist sie in die Vergangenheit, und lernt dabei viel über die Geschichte der Métis-Kultur in Kanada – und über sich selbst.
In ihrem Alltag ist Echo Desjardins still und introvertiert, in ihren Träumen hingegen erlebt sie die wildesten Abenteuer im Kanada des 19. Jahrhunderts. Eine Flucht aus dem tristen Alltag, in dem das 13-jährige Métis-Mädchen fern von ihrer Mutter in einer Pflegefamilie im kanadischen Winnipeg aufwächst. An der neuen Schule fühlt sie sich verloren, einzig der Geschichtsunterricht, in dem es um kanadische Kolonialgeschichte und die Kultur der Métis geht, weckt ihr Interesse.
Ist das Fantasie oder hat sie Superkräfte?
So sehr, dass sie sich nach dem Einschlafen plötzlich in der Vergangenheit wiederfindet – ist das eine lebhafte Fantasie oder verfügt sie gar über die Superkraft der Zeitreise? Was zu Beginn der Serie in Träumen stattfindet wird immer mehr zur selbstbestimmt einsetzbaren Fähigkeit: Beim Einschlafen in der Geschichtsstunde wird sie zum ersten Mal in das Jahr 1814 geschickt, wo sie an einer Bisonjagd teilnimmt und die Ära der sogenannten Pemmikan-Kriege nordwestlich des Lake Superior miterlebt. Hier leben die Métis, Nachkommen französischer Pelzhändler und deren Frauen, die den First Nations angehören. Sie stellen den wertvollen Pemmikan her, ein Produkt aus Bisonfett und gemahlenem getrocknetem Bisonfleisch, das unverzichtbar ist als Proviant für die konkurrierenden Handelsgesellschaften, die das Territorium erschließen und in kriegerischen Auseinandersetzungen unter sich aufteilen wollen. In den zweiten und dritten Bänden, entdeckt sie, dass Musik, die Playlist ihrer Mutter, die sich in ei