Die guten Putschisten
Frankreich und das Déby-Regime im Tschad
Frankreich und Tschad pflegten unter dem Regime von Idriss Déby (1990-2021) stets gute Beziehungen. Nach der irregulären Machtübernahme durch Débys Adoptivsohn Mahamat Déby bestehen diese fort. Dessen Aussöhnung mit Oppositionsführer Succès Masra liegt ebenfalls in Frankreichs Interesse – das Nachsehen hat die Zivilgesellschaft.
Hochgestreckte Fäuste und antifranzösische Parolen: Die Bilder von den militärischen Machtübernahmen in den Sahelstaaten Burkina Faso, Mali, Guinea und Niger ähnelten sich zuletzt stark. Es waren Putsche, die mitunter lautstark mit Massendemonstrationen begrüßt wurden. Auch westliche Beobachter*innen sehen darin inzwischen einen Protest der Jugend gegen Korruption und Perspektivlosigkeit sowie eine klare Ablehnung von Frankreichs Einfluss in der Region.
Ein anderes Bild zeigt sich hingegen im Tschad, zu dem Frankreich auch nach dem irregulären Machtwechsel 2021 enge Beziehungen unterhält. Dort kam Langzeitpräsident Idriss Déby Itno im April 2021 unter ungeklärten Umständen ums Leben, als die Rebellen vom Front pour l’alternance et la concorde erfolglos versuchten in Richtung Hauptstadt vorzurücken. In einem verfassungswidrigen Verfahren setzte daraufhin ein militärischer Übergangsrat den Déby-Sohn Mahamat als Präsidenten ein. Eigentlich hätte der Parlamentsvorsitzende als Übergangspräsident fungieren und innerhalb von 90 Tagen Wahlen ansetzen müssen.
Ehemalige Verbündete sagen: Masra hat sich kaufen lassen
Die Afrikanische Union (AU) forderte eine schnelle Rückkehr zur konstitutionellen Ordnung. Unterstützung für Mahamat Déby kam jedoch von der Regionalorganisation CEMAC (Zentralafrikanische Wirtschafts- und Währungsgemeinschaft) sowie der ehemaligen Kolonialmacht Frankreich. Präsident Emmanue