
Es kann nur (m)eine geben
Zur Argumentation rechter Identitätspolitiken
Kaum eine Äußerung gerade aus extrem rechten Kreisen kommt ohne die Nennung des Identitätsbegriffs aus. Während die eigene ‚nationale Identität‘ als sinnstiftend konstruiert wird, erfahren alternative Selbstverständnisse vollständige Ablehnung. Sie gelten als Bedrohung und als Vorboten des kulturellen Niedergangs.
Die Alternative für Deutschland (AfD) und auch die Freiheitliche Partei Österreichs (FPÖ) beziehen sich regelmäßig positiv auf sie, ebenso das rechtsradikale Institut für Staatspolitik (IfS) oder die neonazistische Kleinstpartei Der III. Weg. Und die Identitäre Bewegung (IB) trägt sie sogar in ihrem Namen: die Identität. Verstanden als nationale oder ethnisch-kulturelle Identität steht sie bei all diesen Gruppen für Orientierung, Sicherheit und Zugehörigkeit, nicht nur von den Einzelnen, sondern auch für das, was gerade die extreme Rechte ‚Volk‘ beziehungsweise ‚Volkskörper‘ nennt.
Natürliche Identität
Die »Deutsche Identität«, so heißt es in einem Antrag, den die AfD im Januar dieses Jahres an den Bundestag stellte, sei als »geistige Heimat« einer »Gemeinschaft von Menschen« zu verstehen, welche »durch Sprache, Herkunft, Traditionen, Kultur und Religion, aber auch durch landesspezifische Gepflogenheiten und Werte« miteinander verbunden sind. In dieses Identitätsverständnis reihen sich weitere als äquivalent zu verstehende Begrifflichkeiten ein. Nicht von ungefähr überschrieb die AfD ihr Wahlprogramm zur Bundestagswahl 2021 mit dem Slogan »Deutschland. Aber normal«. Insgesamt 24 Mal bezieht sie sich in diesem Text auf Identität. Im Bundestagswahlprogramm der NPD im Jahr 2013 mit dem Titel »natürlich deutsch« taucht der Begriff immerhin 18 Mal auf.
Die Identität der ‚Volksgemeinschaft‘ erscheint al